Tja, nicht immer läuft es so, wie man es sich vorstellt, wenn man einen neuen unbekannten Berg befahren möchte.
Gemeinsam mit Daniel startete ich relativ zeitig los – zwar nicht ganz so früh wie geplant, weil Daniel nach einer etwas mühsamen Nacht mit dem frischen Putzi den Wecker nicht gehört hat, aber früh genug, um den vorhergesagten 39°C an diesem Tag rechtzeitig in kühlere Luftschichten zu entfliehen.
Nach einer guten Stunde starteten wir los und nach zirka 300m war der Spaß bereits wieder vorbei.
“Wir wollen euch hier nicht!”, war die eindeutige Antwort des Pickup-Fahrers – seines Zeichens ‘Jagdherr’ – auf die Frage, “Wieso wir denn nicht die Forststraße hinauf radeln dürfen, um Bewegung in der frischen Luft zu machen?”. Diskussion sinnlos, und von uns auch nicht erwünscht, weil ohnehin…sinnlos. Wer die Macht hat schafft an und bestimmt, wer unsere Berge zu genießen hat und wer nicht – sei es mit einem Pickup. Aus welchem Grund man mit Steuergeldern in den Wald gebaute Forststraßen mit einem Fahrrad nicht befahren darf, wird mir immer ein Rätsel bleiben… Wieso nimmt sich eine bestimmte Gruppe an Menschen das Recht, andere aus der Natur auszusperren? Ist es tatsächlich sinnvoll, mit dem Pickup in den Bergen herum zu düsen und Radfahrern zu erklären, dass es nicht in Ordnung ist dort zu fahren? Ich bezweifle es.
So, was tun? Wir packen die Bikes relativ genervt wieder ins Auto und fahren auf gut Glück weiter zum Nachbarberg. Es ist bereits 11:00 Uhr, als wir nach oben losstarten. Es ist heiß….sehr heiß….viel zu heiß. Eigentlich macht es nur bedingt Spaß. Die Sonne brennt uns durchgehend auf den Kopf. Am Nord/Süd Grat entlang strömt einem die heiße Luft vom Tal von unten ins Gesicht. Nur wenige Meter nach links, auf der Nordseite, ist es gefühlte 20°C kühler, aber immer noch heiß. Der Weg wird schwerer, viel schwerer… irgendwann beschließen wir, die Bikes liegen zu lassen und gehen noch ein Stück ohne sie weiter. Der Boden ist knochentrocken, steinig, staubig und bietet keinen Grip. Die Abfahrt gestaltet sich somit als unglaublich mühsam.
Je weiter wir nach unten kommen, desto heißer wird es. Mein Tacho zeigt an dieser Stelle 41°C auf knapp 2000m Höhe. Es ist windstill, die Sonne brennt und auf dem Fels fühlt es sich an, wie in einem Steinofen….Wir sind froh, endlich wieder die Waldgrenze erreicht zu haben, wo uns der angenehme Schatten erwartet.
Unten angekommen kühlten wir uns im Bach ab, besorgen uns ein wohlverdientes Bier und waren froh, wieder im Tal zu sein. Kein sonderlich toller Tag – aber auch das gehört dazu! :)
Walter Fri, 13. Sep 2013
Ihr habt den Gr. P……. “befahren”.
Respekt, speziell bei der Hitze.
leider hat Forst und Jagd noch noch immer eine sehr “verbohrte” Einstellung
Sehe immer wieder auf Deine Seite. –> super gemacht
Walter
Martin Fri, 04. Oct 2013 — Post Author
Servus Walter! :) Schön von dir zu lesen! Vielleicht schaffen wir es ja heuer noch auf eine herbstliche Tour!
Herwig Mon, 02. Sep 2013
Wieder einmal hat es genau jene erwischt die sich stets über richtiges Verhalten in der Natur Gedanken machen, die Fauna und Flora bei den Aktivitäten berücksichtigen und auch dies nach außen kommunizieren.
Mein Beileid !!!